Stuttgart 21

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Stuttgart 21 im Überblick

Stuttgart 21 ist viel mehr als ein Bahnhof

Stuttgart 21 ist die komplette Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart. Das Gemeinschaftsprojekt wurde 2009 mit dem Finanzierungsvertrag von Bund, Land Baden-Württemberg, Landeshauptstadt Stuttgart, Verband Region Stuttgart, Flughafen Stuttgart GmbH und der Deutschen Bahn beschlossen. Gebaut werden:

  • 4 neue Bahnhöfe
  • 56 Kilometer Tunnelröhren
  • 11 neue Tunnel

  • 42 neue Brücken
  • rund 100 Kilometer neue Gleise

Stuttgart 21 trägt dazu bei, die Reisezeiten im Fern- und im Regionalverkehr erheblich zu verkürzen, schließt den Flughafen an die Fernbahn an und verlagert so Verkehr von der Straße auf die Schiene. Beispiele:

Fahrzeitverkürzungen dank Stuttgart 21
Fahrzeitverkürzungen dank Stuttgart 21

Der künftige Durchgangsbahnhof ermöglicht viele neue umsteigefreie Verbindungen im Regionalverkehr und entlastet so auch die S-Bahn mit ihrem täglich hohen Fahrgastaufkommen.   

Die Leistungsfähigkeit des Durchgangsbahnhofs wurde 2011 in einem testierten und von allen Projektpartnern anerkannten Stresstest nachgewiesen. Der Durchgangsbahnhof mit acht zu- bzw. abführenden Gleisen kann deutlich mehr Zugverkehr abwickeln als der heutige Kopfbahnhof mit insgesamt nur fünf zu- bzw. abführenden Gleisen und vielen Kreuzungskonflikten im Gleisvorfeld. Die Vereinbarung, im Zuge von Stuttgart 21 das bundesweite Pilotprojekt Digitaler Knoten Stuttgart umzusetzen, wurde erst im Jahr 2020 getroffen und somit neun Jahre nach dem Stresstest 2011. Die Digitalisierung des Bahnknotens Stuttgart erhöht also die bereits nachgewiesene höhere Kapazität zusätzlich. 

Mehr als zehn Millionen Fahrgäste im Fernverkehr in ganz Deutschland sollen jährlich vom Ausbau des Bahnknotens Stuttgart und der Schnellfahrstrecke Wendlingen–Ulm profitieren; erwartet wird eine Nachfragesteigerung von rund zwei Millionen Reisenden. 75 Prozent der elf Millionen Einwohner von Baden-Württemberg leben in Stadt- und Landkreisen, die vom Bahnprojekt Stuttgart–Ulm verkehrliche Vorteile haben. Zudem ermöglicht Stuttgart 21 den Deutschlandtakt im Südwesten.

Der hohe verkehrliche Nutzen des Projekts spiegelt sich auch in einer deutlichen Mehrheit bei der Volksabstimmung 2011 wider: 58,9 Prozent stimmten für eine weitere finanzielle Beteiligung des Landes (Ulm: 69,1 %, Stuttgart: 52,9 %).

Zentrales Bauwerk des Projekts ist der künftige Hauptbahnhof. Sein vom Architekten Christoph Ingenhoven entworfenes Dach besteht aus 28 Kelchstützen mit einem Durchmesser von 32 Metern – eine noch nie gebaute Betonschalenkonstruktion. Bis zu 350 Quadratmeter große Glasflächen auf 27 der Kelchstützen – Lichtaugen genannt – sorgen für Tageslicht in der Bahnsteighalle.

Die 32-köpfige Jury aus 14 Experten sowie 18 Vertretern von Stadt, Land und Bahn entschied sich im Jahr 1997 unter 126 Bewerbern einstimmig für diesen Entwurf: „Ein großes städtebauliches Zeichen wird in den Stadtgrundriss eingeschrieben, ohne jegliche Monumentalität und ohne dem Bonatzbau in irgendeiner Weise Konkurrenz zu machen.“

Die rund 56 Kilometer Tunnelröhren von Stuttgart 21 sind vollständig vorgetrieben. Mittlerweile arbeitet die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH an weiteren Zukunftsprojekten wie dem Pfaffensteigtunnel in Richtung Süden und dem Tunnel Wartberg in Richtung Norden, mit denen – aufbauend auf Stuttgart 21 – der Südwesten fit gemacht wird für den Deutschlandtakt.

Das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm bot und bietet Arbeitsplätze für mehrere Tausend Menschen, etwa als Mineure, Geologen, Eisenbieger, Planer, Ingenieure, Kaufleute oder Biologen.

Stuttgart 21 schafft Raum für zwei neue Viertel mitten in der Stadt, 100 Hektar Fläche stehen für die städtebauliche Entwicklung zur Verfügung. Im Rosensteinviertel sind 50 Hektar für Wohnen und Arbeiten geplant, zudem sind zehn Hektar für den Bau von Grünanlagen und öffentlichen Plätzen vorgesehen. Darüber hinaus wird der Schlossgarten um 20 Hektar erweitert. Das Europaviertel ist 20 Hektar groß.