Hauptbahnhof
Herzstück von Stuttgart 21
Zentrales Bauwerk des Projekts Stuttgart 21 ist der künftige Hauptbahnhof der Landeshauptstadt. Sein vom Architekten Christoph Ingenhoven entworfenes Dach besteht aus 28 Kelchstützen mit einem Durchmesser von 32 Metern – eine noch nie gebaute Betonschalenkonstruktion. Bis zu 350 Quadratmeter große Glasflächen auf 27 der Kelchstützen – Lichtaugen genannt – sorgen für Tageslicht in der Bahnsteighalle.
Eine 32-köpfige Jury aus 14 Experten sowie 18 Vertretern von Stadt, Land und Bahn entschied sich im Jahr 1997 unter 126 Bewerbern einstimmig für diesen Entwurf: „Ein großes städtebauliches Zeichen wird in den Stadtgrundriss eingeschrieben, ohne jegliche Monumentalität und ohne dem Bonatzbau in irgendeiner Weise Konkurrenz zu machen.“
Die mehr als 400 Meter lange Bahnsteighalle liegt um rund 90 Grad gedreht zum bisherigen Kopfbahnhof und verfügt über acht Gleise.
- 8 neue Gleise
- 3 Verteilerstege
- 4 Gitterschalen
- 37 Rolltreppen
- 12 Aufzüge
Der künftige Durchgangsbahnhof ermöglicht viele neue umsteigefreie Verbindungen im Regionalverkehr und entlastet so auch die S-Bahn mit ihrem täglich hohen Fahrgastaufkommen.
Die Leistungsfähigkeit des Durchgangsbahnhofs wurde 2011 in einem testierten und von allen Projektpartnern anerkannten Stresstest nachgewiesen. Der Durchgangsbahnhof mit acht zu- bzw. abführenden Gleisen kann deutlich mehr Zugverkehr abwickeln als der heutige Kopfbahnhof mit insgesamt nur fünf zu- bzw. abführenden Gleisen und vielen Kreuzungskonflikten im Gleisvorfeld. Die Vereinbarung, im Zuge von Stuttgart 21 das bundesweite Pilotprojekt Digitaler Knoten Stuttgart umzusetzen, wurde erst im Jahr 2020 getroffen und somit neun Jahre nach dem Stresstest 2011. Die Digitalisierung des Bahnknotens Stuttgart erhöht also die bereits nachgewiesene höhere Kapazität zusätzlich.